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26.06.2024
Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
https://idw-online.de/de/news835957
Mittels kolloborativer Innovationen stellt sich der Mittelstand der ökologischen und digitalen Transformation
Eigene Ressourcenengpässe und der Wunsch, frühzeitig einen Wissensvorsprung gegenüber Wettbewerbern zu besitzen, sind vorrangige Motive, warum mittelständische Unternehmen im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft gemeinsam mit Startups, Forschungseinrichtungen oder anderen Wirtschaftsunternehmen innovative Projekte initiieren – und umsetzen.
Besonders aktiv sind dabei nach Untersuchungen des IfM Bonn etablierte kleine und mittelgroße Familienunternehmen aus dem produzierenden Sektor. Schließlich verfügen Unternehmen dieser Größe meist weder über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung noch über ausreichende finanzielle Ressourcen, um konstant Innovationen hervorbringen und umsetzen zu können. Auch fällt es ihnen im Gegensatz zu Großunternehmen und Startups schwerer, Fachkräfte mit innovativem Wissen zu gewinnen. Zugleich stehen die mittelständischen Unternehmen aber vor der Herausforderung, in immer kürzerer Zeit das eigene Geschäftsmodelle neu auszubalancieren, indem beispielsweise gesammelte Daten für neue Serviceangebote oder die Optmierung von Geschäftsprozessen genutzt werden. Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hat daher ein Forschungsteam des IfM Bonn die Motive und Herausforderungen im Hinblick auf kolloborative Innovationen unter anderem im Zuge der Kreislaufwirtschaft untersucht.
Unterschiedliche Partner für unterschiedliche Ziele
Um die eigenen fehlenden Fähigkeiten zu kompensieren, intensiviert ein Teil der mittelständischen Unternehmen ihre innovative Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten. Ein anderer Teil der kleinen und mittleren Unternehmen sucht hingegen gezielt die Zusammenarbeit mit innovativen Startups bzw. Forschungseinrichtungen. „Kollaborationen mit Startups werden insbesondere dann genutzt, wenn neue Technologien und Märkte erschlossen werden sollen. Dagegen werden Forschungseinrichtungen meist als Partner ausgewählt, wenn die Unternehmen besonders risikobehaftete und kapitalintensive Innovationen umsetzen wollen. Auf diese Weise können die etablierten mittelständischen Unternehmen ihre Investitions- und Innovationsrisiken reduzieren“, berichtet IfM-Wissenschaftler Dr. Jonas Löher.
Nebeneffekt: Entstehung neuer Geschäftsmodelle
„Insgesamt zeigt sich, dass die mittelständischen Unternehmen längst erkannt haben, dass sie die Wende hin zu einer dekarbonisierten und zirkulären Wirtschaft aktiv angehen müssen. Entsprechend müssen sie Marktpotenziale und die Chance auf Technologieführerschaft in nachhaltigen Zukunftsfeldern für sich erschließen. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die Unternehmen innovationsaktiv und in starke Innovationsökosysteme eingebettet sind“, resümiert Armando Garcίa Schmidt, Senior Expert bei der Bertelsmann Stiftung. Um noch mehr mittelständische Unternehmen zu kollaborativen Innovationen zu ermutigen, sei es laut der Studie von Bertelsmann Stiftung und IfM Bonn sinnvoll, wenn beispielsweise die Verbände und Kammern noch mehr (über)regional digitale Plattformen aufbauen, auf denen sich kooperationswillige Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit einem kurzem Profil, ihrem jeweiligen Angebot bzw. Bedarf präsentieren können.
Die Studie „Kollaborative Innovationsprozesse. Eine Chance für die erfolgreiche doppelte Transformation im Mittelstand“ ist auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) und auf der Internetseite der Bertelmannstiftung (https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/startseite) abrufbar.
Originalpublikation:
Brink, S.; Löher, J.; Schröder, C. (2024): Kollaborative Innovationsprozesse. Eine Chance für die erfolgreiche doppelte Transformation im Mittelstand. in: Bertelsmann-Stiftung Focus Paper #17, Gütersloh.
Aktuelles
Gemeinsam innovativer
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